Inhalte dieser Seite
- 1 Lymphdrüsenkrebs, auch Lymphom genannt, beim Hund
- 2 Beim Lymphdrüsenkrebs können verschiedene Organe betroffen sein
- 3 Die verschiedenen Stadien eines Lymphoms
- 4 Die weitere Einteilung beim Lymphom
- 5 Die Prognose beim Lymphdrüsenkrebs kann sehr variabel sein
- 6 Die Diagnose wird mittels einer Gewebeprobe gestellt
- 7 Behandlungsmöglichkeiten des Lymphoms
- 8 Kann ich meinem Hund eine Chemotherapie überhaupt zumuten?
- 9 Komplikationen und Nebenwirkungen einer Chemotherapie
- 10 Fazit: Würde ich bei meinem Hund eine Chemotherapie durchführen?
Lymphdrüsenkrebs, auch Lymphom genannt, beim Hund
Als Lymphdrüsenkrebs oder Lymphom bezeichnet man einen bösartigen Tumor ausgehend von einer bestimmten Blutkörperchen-Art (Lymphozyten). Die Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und damit zu den wichtigen Abwehrzellen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen B-Zellen und T-Zellen.
Diese Zellen findet man vor allem in Lymphdrüsen (Lymphknoten), Leber und Milz vor.
So kommt es im Laufe der Erkrankung zu einer unkontrollierten Vermehrung dieser Zellen. Je nachdem welche Vorläuferzelle betroffen ist, handelt es sich um ein B-Zell Lymphom oder ein T-Zell Lymphom. Die entarteten Zellen verlieren in eigentliche Funktion und vermehren sich immer weiter in den entsprechenden Organen.
Weil die Lymphozyten im gesamten Körper vorkommen, können fast alle Organe betroffen sein.
Beim Lymphdrüsenkrebs können verschiedene Organe betroffen sein
In den allermeisten Fällen (ca. 80%) beginnt die Erkrankung in den Lymphknoten und im weiteren Verlauf breitet der Krebs sich weitter aus. Zumeist sind dann Milz und Leber betroffen, später auch das Knochenmark.
Je nach anatomischer Lokalisation unterschiedet man verschiedene Arten des Lymphoms:
- das Multizentrische Lymphom
- das gastroinstinale Lymphom
- das mediastinale Lymphom/ Thymuslymphom
- das extranodale Lymphom/ Hautform
Das Multizentrische Lymphom
In ca. 80 % der Fälle wird beim Hund ein multizentrisches Lymphom diagnostiziert.
Darunter versteht man die Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten. Daneben können Leber und Milz sowie Knochenmark oder andere Organe betroffen sein.
Die Hunde zeigen neben einer Schwellung der fühlbaren Lymphknoten (diese liegen im Bereich des Unterkiefer, Kniekehle Leiste oder an der Brust). Die Lymphknotenschwellung kann dabei erhebliche Größe annehmen. Daneben sind unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schlappheit oder Fieberschübe möglich.
Das gastroinstinale Lymphom
Bei dieser Form liegen die Krebszellen häufig im gesamten Magen-Darm-Trakt vor. Die Hunde leiden unter folgenden Symptomen:
- Gewichtsverlust,
- Erbrechen,
- Durchfall,
- Appititverlust und/ oder Schlappheit
Das extranodale Lymphom/ Hautform
Diese Form tritt ausgesprochen selten auf. Hierbei sind hauptsächlich verschiedene Organe wie Haut, Nieren, Hoden oder Nase befallen. Außerdem können auch Auge oder Nervensystem mitbetroffen sein. Dies kann aber auch in Folge einer Metastasierung bei einem multizentrischen Lymphom möglich sein.
Die Symptome dieser Art hängt von dem betroffenen Organ ab.
Hunde mit einer Hautform, auch Kutanen Lymphom genannt, werden mit Hautveränderungen wie Haarlosigkeit, Rötungen oder Juckreiz vorgestellt.
Die verschiedenen Stadien eines Lymphoms
Neben der Einteilung nach der anatomischen Lokalisation kann das Lymphom ferner nach dem Stadium eingeteilt werden.
Die World-Health-Organisation (WHO) gibt ein klinisches Staging-System vor, dass auch beim Hund angewandt werden kann.
Zusätzlich werden die Stadien noch in A und B eingeteilt.
A: ungestörtes Allgemeinbefinden
B: gestörtes Allgemeinbefinden oder Hyperkalzämie
Die meisten Hunde werden im Stadium III oder VI vorgestellt.
Die weitere Einteilung beim Lymphom
Wie oben schon erläutert, kann man die Lymphome nach der Ursprungszelle in B- Zell oder T-Zell Lymphom unterteilen.
Der Großteil der Lymphome beim Hund gehört zum B-Zell Typ (ca. 70 %).
In ca. 20-25 % der Fälle handelt es sich um ein T-Zell Lymphom. Die T-Zell Lymphome verhalten sich meistens aggressiver und können eine zusätzliche sogenannte Hyperkalzämie aufweisen.
Bei den meisten mediastinalen Lymphen handelt es sich um einen T-Zell Lymphom.
Daneben können die Lymphome histologisch eingeteilt werden. Man unterscheidet sogenannte „low-grade“ und „high-grade“ Lymphome. Die Einteilung erfolgt durch eine histologische Untersuchung indem man sich die Zellteilung anschaut. „Low-grade“, niedriggradige Lymphome verhalten sich meistens weniger aggressiv und hochgradige Lymphome („high-grade“) dagegen eher aggressiv.
Die Prognose beim Lymphdrüsenkrebs kann sehr variabel sein
Hunde, die bereits mit einem gestörten Allgemeinbefinden vorgestellt werden (Atembeschwerden, Magen-Darmprobleme), ebenso Hunde mit speziellen Lokalisationen (mediastinales-, gastrointesinales- oder ZNS-Lymphom) haben generell eine schlechtere Prognose. Auch Veränderungen im Blutbild (wie Hyperkalzämie, Anämie oder Verringerung der Thrombozyten) können sich negativ auf die Prognose auswirken.
Außerdem haben erfahrungsgemäß T-Zell-Lymphome eine schlechtere Prognose. Diese Form geht auch häufiger mit einer Hyperkalzämie einher.
Hunde mit dem MDR 1 Gendeffekt und erfahrungsgemäß Collies und collieartige Hunde im Allgemeinen haben auch eine schlechtere Prognose.
(Hier erkläre ich dir, was der MDR 1 Gendefekt ist und warum es wichtig ist, zu wissen, ob dein Hund darunter leidet)
Eine Vorbehandlung mit Kortikosteroiden oder Zytostatika können zu einer Medikamentenresistenz führen.
Zusammenfasst kann man sagen, dass folgende Faktoren zu einer schlechteren Prognose führen:
- gestörtes Allgemeinbefinden (Atembeschwerden, Erbrechen, Durchfall etc.)
- mediastinales Lymphom, gastroinstestinales- oder ZNS-Lymphom
- highgrade Lymphome
- T-Zell Lymphom
- Laborveränderungen (Anämie, Verringerung der Blutplättchen (Thombopenie) und Hyperkalzämie)
- Vorverhandlung mit einem Kortikosteroid oder Zytostatika
- Hunde mit MDR Gendefekt
- bestimmte Rassen, wie Collies oder collieartige Hunde
Die Hyperkalzämie – ein ernstes paraneoplastisches Syndrom
Unter einer Hyperkalzämie, versteht man einen Zustand, der anzeigt, dass der Kalziumspiegel im Blut des Hundes höher ist als normal. Das kann neben vielen verschiedenen Faktoren auch durch einen Tumor verursacht werden (z. B. Lymphom, Analbeutelkarzinom, weitere Karzinome).
Durch bestimmte Stoffe, die vom Tumor gebildet werden, kommt es zu einem Anstieg des Kalziumspiegels. Da ein erhöhter Kalziumgehalt im Körper vor allem für die Nieren stark schädigend ist, sollte beim Vorliegen einer Hyperkalzämie sofort mit Maßnahmen, die zum Senken des Kalziumspiegels führen, begonnen werden.
Die Diagnose wird mittels einer Gewebeprobe gestellt
Zur Diagnose ist die Untersuchung von Gewebeproben notwendig.
Diese können als sogenannte Feinnadelaspiration (Zellen werden mittels einer Spritze entnommen) oder als Biopsie (Entnahme einer größeren Gewebeprobe) gewonnen werden.
Für die Unterscheidung, ob es sich um ein B- oder T-Zell Lymphom sind weitere Untersuchungen, wie immunhistologische Untersuchungen nötig.
Daneben sind weitere Untersuchungen, wie Blutuntersuchung, Röntgen, Ultraschall oder Knochenmarksuntersuchung sinnvoll, um festzustellen, wie weit sich der Lymphdrüsenkrebs im Körper ausgebreitet hat.
Die Durchführung dieser Untersuchungen bezeichnet man auch als Staging.
Es ist notwendig, da hiervon die Prognose abhängt. Denn je weiter sich der Tumor bereits im Körper ausgebreitet hat, desto geringer ist im Allgemeinen die Lebenserwartung.
Behandlungsmöglichkeiten des Lymphoms
Da sich dieser Tumor über die Blutbahm im gesamten Körper ausbreitet, ist ein operativer Eingriff nicht möglich und die Therapie der Wahl ist die Chemotherapie.
Bei der Chemotherapie geht es in der ersten Linie um eine palliative Behandlung. Man versucht so die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern und zu einer Verlängerung der Überlebenszeit beizutragen.
Um einen möglichst guten Effekt zu erzielen, werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt, die abwechselnd zum Einsatz kommen (Kombinationschemotherapie).
Dazu gibt es unterschiedliche Protokolle nach denen man die Chemotherapie durchführt.
Ziel der Chemotherapie ist es die Krebszellen effektiv abzutöten und dabei möglichst wenig Nebenwirkungen zu riskieren.
Je nach eingesetztem Protokoll kann eine mediale Überlebenszeit von ca. einem Jahr erreicht werden.
In Hannover haben wir ein 12 Wochen Programm angewendet. Das bedeutet, dass die Hunde einmal die Woche in die Klinik kommen und dort abwechselnd verschiedene Medikamente erhalten. Nach den 12 Wochen ist die Chemotherapie beendet und anschließend führt man regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch.
Daneben können auch Mono-Chemotherapien durchgeführt werden. Dabei wird zumeist Doxorubicin eingesetzt. Die mediale Überlebenszeit beträgt bis zu 9 Monate.
Natürlich gibt es Hundebesitzer, die keine Chemotherapie für ihren Hund möchten. Mögliche Gründe sind beispielsweise: Kinder im Haushalt, Schwangerschaft der Besitzerin, persönliche Gründe oder zu teuer.
In diesen Fällen kann man die Behandlung mittels eines Kortikosteroids (Kortison) durchführen.
Auch die alleinige Kortison Gabe zeigt anfangs eine sehr gute Wirksamkeit und bei vielen Hunden kommt es zu einer deutlichen Verkleinerung der Lymphknoten und Verbesserung des Allgemeinzustandes. Jedoch kommt es bei den allermeisten Hunden nach ca. 1-2 Monaten wieder zu einer Verschlechterung der Grundproblematik und Vergrößerung der Lymphknoten. Versuchsweise kann man, die Dosis des Kortisons erhöhen. Erfahrungsgemäß bringt das aber bei einem Großteil der Hunde leider nicht mehr viel.
Früher gab es zusätzlich die Möglichkeit die L-Asparaginase zu geben und anschließend mit einem Kortikosteroid weiter zu machen. Leider wird die L-Asparaginase seit einiger Zeit nicht mehr im Handel angeboten. Sofern es noch „Restbestände“ gibt, ist es ein idealer Kompromiss zur Chemotherapie.
Die L-Asparaginase ist ein Enzym, dass wichtige Bausteine der Krebszellen abbaut und somit das Tumorwachstum bremst.
Sie hat eine Ansprechbare von über 80 % und bewirkt eine rasche Verkleinerung der Lymphknoten, die bis zu 6 Monaten anhalten kann.
Unbehandelt versterben die Hunde in der Regel nach ca. 4-6 Wochen.
Kann ich meinem Hund eine Chemotherapie überhaupt zumuten?
Eine der häufigsten Fragen in der Klinik war: „Kann ich meinem Hund überhaupt eine Chemotherapie zumuten“.
Denn natürlich möchten wir alle nur das Beste für unsere Hunde und verständlicherweise macht einem das Wort „Chemotherapie“ Angst.
Wenn wir an dieses Wort denken, fallen uns vielleicht Freunde oder Bekannte ein, die auch eine Chemotherapie machen mussten. Wir denken an Übelkeit, schlechten Allgemeinbefinden, Haarausfall….
Alles Dinge, die absolut fürchterlich sind und die wir natürlich auch unserem Hund nicht zumuten möchten.
Als ich in der Onkologie angefangen habe, war ich extrem skeptisch. Chemotherapie beim Hund – Das wird es bei mir nicht geben, glaubte ich.
Doch ich musste meine Meinung revidieren und heute bin ich ein Befürworter einer Chemotherapie.
Warum ich meine Meinung komplett geändert habe, erkläre ich dir nun.
Aber um zu verstehen, warum es überhaupt zu den grässlichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie kommt, schauen wir uns erstmal die Wirkung der Zytostatika an (Medikamente, die das Zellwachstum hemmen).
Wie wirken Zytostatika?
Die meisten Zytostatika sind nicht selektiv. Das bedeutet, die greifen unspezifisch alle Zellen, die eine schnelle Zellteilung ausweisen, an. Also auch die gesunden Zellen. Hier sind besonders die Zellen des Knochenmarks und des Magen-Darm-Traks betroffen. Beim Menschen kommen auch noch die Haarwurzeln dazu – beim Hund ist dies meist nicht der Fall, da die meisten Hunde kein kontinuierliches Haarwachstum aufweisen.
Die klassischen Nebenwirkungen (Übelkeit, Müdigkeit etc.) resultieren also durch das unspezifische Angreifen schnell teilender Zellen.
Aber das Ausmaß dieser Nebenwirkungen hängt stark von der Art, Dosis und zeitlichen Abfolge des verabreichten Medikaments ab. Zusätzlich können individuelle Faktoren (Alter, Gewicht, bestehende Grunderkrankungen, MDR 1 Gendefekt) zur Zunahme der Nebenwirkung führen.
Denn eins ist ganz wichtig:
Jeder Hund sollte unter der Chemotherapie so gut wie keine Nebenwirkung haben! Das sollte immer das oberste Ziel jeder Chemotherapie sein!
Aber warum sollte ein Hund kaum Nebenwirkungen haben und den Menschen geht es unter einer Chemotherapie so schlecht?
Das liegt daran, dass in der Tiermedizin ganz andere Dosen eingesetzt werden. Beim Menschen steht der Heilungsansatz im Vordergrund. Man gibt eine hochdosierte Chemotherapie um möglichst eine Heilung zu erreichen.
Diesen Ansatz verfolgt man in der Tiermedizin nicht. Wir verfolgen einen palliativen Ansatz. Das bedeutet, wir möchten das Leben des Hundes verlängern und um dies zu erreichen, werden moderate Dosen eingesetzt.
Somit erreicht man eine gute Wirksamkeit aber die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen.
Ich habe in der Onkologie täglich mehrere Hunde betreut, die eine Chemotherapie erhielten und ich war jedesmal wieder erstaunt, wie gut diese von den Hunden vertragen wurde.
Natürlich kommt es auch mal zum Erbrechen und Co. – dies sollte aber die Ausnahme darstellen.
Wie gesagt, ein gutes Allgemeinbefinden sollte die oberste Priorität haben.
Wenn ein Hund mit Nebenwirkungen zu kämpfen hat, sollte die Behandlung überdacht bzw. abgebrochen werden.
Komplikationen und Nebenwirkungen einer Chemotherapie
Wie schon geschrieben, sollten die Nebenwirkungen nicht zur Regel werden. Nichtsdestotrotz können bei einer Chemotherapie Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten.
Möglich sind:
- Myelosuppression (reduzierte Blutbildung im Knochenmark)
- Probleme des Magen-Darm-Trakts, wie Erbrechen und Durchfall
- allergische Reaktionen
- Gewebenekrosen bei nicht-sachgemäßer Verabreichung der Chemotherapie
- blutige Harnblasenentzündung nach einer Cyclophosphamid Gabe
- Schädigung des Herzmuskels
- Haarverlust
Eine wichtige Komplikation, die man immer im Hinterkopf behalten sollte, ist die Myelosuppression. Darunter versteht man die Verringerung der blutbildenden Zellen.
Wie schon oben erwähnt, kommt es bei jeder Chemotherapie zur Zerstörung der schnellteilenden Zellen, wie die Zellen des Knochenmarks.
In der Regel wird dies jedoch schnell vom Knochenmark registriert und entsprechend mehr neue Zellen nachgebildet.
Besonders betroffen sind hiervon die neutrophilen Granulozyten.
Dieser Zelltyp hat eine sehr kurze Reifungsphase (6 Tage) im Knochenmark und eine kurze Verweildauer in der Blutbahn (4-8 Stunden). Diese Zellen sind außerdem sehr wichtig für die Abwehrfunktion.
In manchen Fällen kann es jedoch zu einer „Verzögerung“ der Zell-Neubildung kommen (z. B. bei einem Infekt etc.). In diesen Fällen können die Blutzellen stark sinken, sodass die Hunde stark anfällig für Infekte etc. sind. In diesen Fällen ist das Immunsystem stark beeinträchtigt und bereits eine kleine Infektion kann lebensbedrohlich sein.
Deshalb ist es auch so wichtig, vor jeder Chemotherapie-Sitzung eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Man darf nämlich niemals eine Chemotherapie durchführen, wenn die Blutzellen einen Schwellenwert unterschritten haben.
Da die meisten Hunde kein permanentes Haarwachstum, wie wir Menschen haben, kommt Haarausfall eher selten vor. Einige Rassen, wie Bobtail und Pudel weisen jedoch ein permanentes Haarwachstum auf und so kann es bei diesen Rassen zu leichtem Haarausfall kommen. Genauso wie beim Menschen wachsen die Haare nach der Chemotherapie wieder nach.
Eine weitere nicht zu unterschätzende Nebenwirkung sind Gewebsnekrosen infolge nicht sachgemäßer Gabe der Chemotherapie.
Oberste Regel bei der Chemotherapiedurchführung: Die Medikamente dürfen nur streng intravernös verabreicht werden. Da diese Substanzen stark gewebereizend sind, kommt es bei einer falschen intravenösen Gabe zum Zellsterben (Nekrose).
Rötung und später weitere Verfärbungen, Schwellung und Schmerzhaftigkeit sind die Folge.
Als Tierhalter sollte man das Bein, in dass die Chemotherapie injiziert wurde, auf mögliche Nebenwirkungen beobachten.
Fazit: Würde ich bei meinem Hund eine Chemotherapie durchführen?
Ja und Nein
Grundsätzlich rate ich dir, lass deinen Hund ausführlich untersuchen. Somit kann man einerseits die Prognose einschätzen und außerdem weiß man, welche Organe noch mitbetroffen sind bzw. welche Laborveränderungen vorliegen.
Da die meisten Hunde eine Chemotherapie sehr gut vertragen und sofern diese sachgemäß durchgeführt wird, selten Nebenwirkungen haben, stellt die Chemotherapie eine gute Behandlungsmöglichkeit dar.
Und obwohl ich grundsätzlich ein Befürworter der Chemotherapie bin, bin ich jedoch auch der Meinung, dass man dies als Hundebesitzer gut abwägen sollte. Es sollte zu dir und deinem Hund, sowie zu deiner Lebenssituation passen.
Daher stell dir folgende Fragen:
- Bin ich schwanger, habe ich ein Baby/ Kleinkind Zuhause oder möchte ich schwanger werden?
- Kann ich mir das finanziell leisten?
- Kann ich es einrichten, dass mein Hund jede Woche zur Klinik gebracht wird?
- Wie geht es mir, wenn die Therapie nicht so gut anspricht? Kann ich damit umgehen?
- Hat mein Hund den MDR 1 Gendeffekt?
- Hat mein Hund weitere Grundkrankheiten, wie ist sein allgemeiner Gesundheitszustand?
- Wie ist die Prognose, welche Lymphdrüsen-Form liegt vor, welche weiteren Veränderungen liegen vor?
Vielleicht hilft dir diese Herangehensweise, die richtige Entscheidungn für dich und deinen Hund zu treffen.
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- Welche Zeckenabwehr wendet du bei deinem Hund an? In meinem Artikel zeige ich dir die unterschiedlichen Möglichkeiten auf.
- Die Kastration beim Hund. Welche Vor- und Nachteile damit einher gehen, zeige ich dir hier.
- Der Mastzelltumor – Er gehört zu den häufigsten Hauttumore beim Hund.
Wirklich ein super Beitrag zu diesem Thema, so einen hätte ich mir vor über zwei Jahren gewünscht. Meine Französischebulldogge 6,5 Jahre, bekommt nun seit 2,5 Jahren erst wöchentlich (12 Wochen Protokoll )jetzt alle zwei Wochen (da bei ihr die Lymphen sofort wieder dick wurden) eine Chemo, abwechselnd per Infusion und Tabletten. Ihr geht es zu 95% super, nur selten hat sie Nebenwirkungen und bekommt Antibiotika. Ich weiß das ist kein Normalfall, und es kann jederzeit Anders werden, aber wir genießen jeden Moment!
Gebt euren Hund nicht gleich auf!
Hallo Sabrina,
danke, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Ich finde das so wichtig für alle anderen betroffenen Hundehalter.
Euer Weg zeigt einmal mehr, dass es sich lohnt ein Lymphon zu behandeln!
Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass noch viele Jahre folgen 🙂
Liebe Grüße
Anja
Danke für die Informationen und die guten Erläuterungen; hat mir weiter geholfen.
Hallo Sabrina,
danke für deine netten Worte 🙂
Ich habe michs sehr darüber gefreut.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Sabrina, danke für Deine offenen und positiven Worte. Ich bin selbst Züchter von einer in Deutschland noch nicht ganz so bekannten Rasse, dem südafrikanischem Mastiff, genauer gesagt von Boerboels. Seit vier Tagen zeigt eine meiner Hündinnen Auffälligkeiten, nämlich dass die Lymphknoten an beiden Hinterläufen stark angeschwollen sind. Kann das auch mit der vor vier Tagen durchgeführten Impfung zu tun haben? Schau mal hier findest du unseren Kennel: https://www.boerboelz.com. Oder hat das vielleicht andere Gründe? Ich werde auf jeden Fall eine Klinik aufsuchen um diesem Problem nachzugehen. Gerne aber würde ich auch Deine Meinung dazu hören.
Hallo Anja,
Dein Bericht hat mir persönlich grad sehr geholfen. Wir haben heute die Verdachtsdiagnose Lymphom bei unserem knapp 3-jährigen Beauceron bekommen. In den nächsten Tagen erwarten wir den Biopsiebericht.
Nun steht für mich nach einiger Recherche recht klar das JA zur Chemo. Stellt sich mir aber die Frage, warum es eine scheinbar große Rolle spielt, ob man ein Kleinkind hat. Wir haben einen 8-Monate alten Sohn.
Kannst du mir das beantworten?
Liebe Grüße
Lily
Hallo Lily,
vielen Dank für deine Nachricht. Es tut mir sehr leid, dass ihr so eine schreckliche Diagnose bekommen habt. Freue mich aber, dass mein Blogbeitrag dazu beitragen konnte, die Angst vor einer Chemo zu nehmen. Das Problem bei Schwangeren und auch Babys, sowie Kleinkindern ist, dass eine Chemotherapie vorrangig Zellen zerstören soll. Aber diese Personengruppen haben alle eine deutlich schnellere Zellteilung als wir Erwachsene. Deshalb sollte man in jedem Fall vorsichtig sein. Wenn man eine Chemo machen möchte und ein Kleinkind zu Hause hat, sollte man folgende Dinge beachten:
– kein Kontakt mit den Körpersekreten (kein Ablecken etc.)
– kein Kontakt zu Kot oder Urin (man selbst sollte es nur mit Handschuhen entfernen)
– deutlich reduziertes Streicheln und danach gründlich Händewaschen
Inwieweit diese Maßnahmen durchführbar sind, sollte immer im Einzelfall entschieden werden.
Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas weiterhelfen.
Liebe Grüße und gute Besserung an deine Fellnase,
Anja
Hallo, super Informationen hier! Wir haben soeben auch das FNA Ergebnis bekommen! Unsere mischlinghündin Nikita (12,5 Jahre) hat seit 3 Monaten schon eine leicht fleckige Milz gehabt unter Kontrolle laut TÄ nicht Schlechter geworden! Wir haben nicht mit so einem Ergebnis gerechnet zur Sicherheit habe ich jetzt auf eine FNA bestanden! Sie hat sonst keine sichtbaren Symptome und bekommt jetzt morgen die Milz entfernt! Nach der Diagnose Sicherung werden wir alles tun um ihr möglichst lange eine schöne Zeit zu machen! Kann ich sie irgendwie noch unterstützen!? Der Pathologe schreibt, dass es ihn wundert, es so lange stabil geblieben ist! Sonst kann ich keine stark vergrößerten lymphknoten feststellen!
Hallo Saskia,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich hoffe, die Operation ist gut verlaufen. Ihr könnt das Immunsystem so gut es geht unterstützen. Aber viel mehr kann man bei einem Lymphom ernährungstechnisch leider nicht machen.
Ich wünsche euch alles Gute!
Liebe Grüße
Anja
hallo Anja.
wir haben heut die Diagnose lymphdrusenktebs bekommen,alle Lymphknoten sind befallen bei meinem Hund 9jahre.mein Tierarzt sagte ,ich soll jetzt noch nix geben,da er noch frisst,Spiel usw…..um es ihm später erträglicher zu machen,kann man dann Cortison geben.wäre es nicht besser,jetzt schon anzufangen damit?
Hallo Sonja,
es tut mir sehr leid, dass ihr so eine schreckliche Diagnose erhalten habt. Gerade beim Lymphom sollte eine Kortisonbehandlung, sofern keine Chemotherapie gewünscht, so schnell wie möglich mit einer hochdosierten Kortisonbehandlung begonnen werden. Die Dosierung wird dann schrittweise reduziert, je nachdem wie schnell und gut das Kortison wirkt (also z. B. die Lymphknoten wieder kleiner werden).
Kontrainduziert ist die Gabe nur, wenn ihr eine Chemotherapie plant, da diese unter Kortisonbehandlung ggf. nicht so wirksam ist.
Ohne Kortison verschlechtert sich der Allgemeinzustand in der Regel sehr schnell und das Kortison wirkt erfahrungsgemäß nicht mehr so gut.
Ich drück euch fest die Daumen!
Alles Gute, Anja
danke für die schnelle Antwort….von Chemo hatte mein Tierarzt gar nix gesagt.weiss auch gar nicht,ob ich die bezahlen könnte 😔
Hallo Sonja,
dass bieten auch nicht alle Tierarztpraxen an. Ich hoffe, ihr konntet bereits mit der Kortisontherapie starten.
Ich drück deiner Fellnase ganz fest die Daumen.
Alles Liebe, Anja
Hallo liebe Anja,
Vielen lieben Dank für die umfassende Antwort. Aber das lässt sich hinbekommen. Kein Hinderniss ist zu hoch, wenn es um das Leben unseres Hundes geht ❤️
Herzlichen Dank ❤️
Unsere Cocker Hündin ist 5Jahre und wir sind im 2.Zyklus, es geht ihr gut, Laborwerte sind jedes mal im norm Bereich. Lymphknoten sind weg, nur an einer stelle spürt man minimal eine kleine Schwellung. Sie spielt mit unserem anderen Hund, gut danach ist Sie etwas platt. Hat auch nicht abgenommen. Vor 2 Jahren ,haben wir schon ein rüden verloren an Krebs, da haben wir und gegen eine Chemo entschieden, er hatte auch Metastasen. Wir mussten ihn innerhalb von 10 Wochen einschläfern lassen. Hoffe das wir jetzt mehr glück haben.
Lieben Gruß an alle Sigrid
Hallo liebe Sigrid,
vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst.
Ich drück euch ganz fest die Daumen, dass die Chemotherapie auch weiterhin so gut anschlägt! Deine persönlichen Erfahrungen werden sicherlich vielen Mut machen 🙂 Ich danke dir dafür!
Euch alles Gute,
Anja
hallo, wir haben vor 3 Wochen die diagnose lymfhoma bekommen, gleich mit prednicortone angefangen…da 6 jähriges kind zuhause und Eddie, 12,5 Jahre alter Mischling, nie krank gewesen, immer noch glücklich ist und in der Umgebung kein TA ist , der Chemo macht ist…..seit 2 tagen habe ich die Vitalpilze angewendet, und hoffe wir bekommen die längste Zeit möglich mit ihm. soweit, alles unverändert, wie immer . hoffe es dauert noch eine Weile…, danke
Hallo Jana,
vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrung mit uns teilst. Ich drück euch und Eddie natürlich ganz fest die Daumen, dass ihr noch eine ganze Weile gemeinsam genießen könnt.
Liebe Grüße
Anja
Hallo bei meinen Hund Tyson fast 11 Jahre (Stafford Misching ) wurde am 23.12.2020 Lymphdrüsenkrebs verstellt aber nur durchs abtasten der Lymphdrüsen. Der Befund ist noch nicht da ! Aber die Chemotherapie soll ich vor dem Befund anfangen um keine Zeit zu verlieren! Denn war ich gestern bei einen anderen Arzt der sagt es kann auch was anders sein und hat mir Antibiotika mitgegeben jetzt weiß ich nicht ob ich morgen dahin gehen soll zur chemo er fühlt sich sehr gut frisst spielt will gerne raus hat kein Durchfall oder sonstiges laut der ersten Ärztin wusste sie nicht ob er die Weihnachtstage überlebt danke für die Antworten lg Janina und Tyson 💋
Hallo Janina, hallo Tyson,
aus der Ferne ist das natürlich schwierig zu beurteilen. Hierbei kommt es darauf an, ob alle Lymphknoten stark geschwollen sind oder z. B. nur die am Hals (Mandibularlymphknoten) und welche weiteren Symptome der Hund zeigt. Bei manchen Erscheinungsformen ist es die Diagnose Lymphom sehr, sehr naheliegend. Jedoch ist erst die Zytologie beweisend und eigentlich sollte man den Befund auch noch abwarten, bis man mit einer Chemotherapie startet. Jedoch kann das im Einzelfall auch anderes besprochen werden, z. B. wenn man Sorge hat, dass der Hund andernfalls z. B. die Feiertage nicht überlebt. Das ist aber wie gesagt, sehr individuell.
Ich hoffe, der zytologische Befund liegt mittlerweile vor und ihr konntet zielgerichtet mit der Behandlung starten.
Ganz liebe Grüße
Anja
Hallo Janina.
Wie geht es deinem Hund ?
Bei meiner Hündin wurde Lymphom am 23.01.2021 festgestellt. Und gestern ( 14.3.21) mussten wir sie leider gehen lassen.
Es ging Woche zu Woche bergab 😢
3 Wochen so gut wie nichts gefressen, ca. 4l Wasser im Bauch, dann fing ihr linkes Bein an voll Wasser zu laufen. Die letzte Woche jagen wir sie nur noch vom Bett in den Garten getragen sie konnte gar nicvt mehr laufen. Die letzten 2 Tage konnte sie auch nicht mehr liegen und schlafen ihre Augen sind im stehen ständig zugefallen und sie hat nur noch gehechelt😢
Die Diagnose bei unseren ist ja fast zeitgleich gestellt worden.
Hallo Anja, mein Golden Retriever Rüde Olli, 10,5 Jahre, ist heute leider mit Lymphoma diagnostiziert worden. Ich bekomme das Blutbild am Montag per E-Mail geschickt. Ich war gestern mit ihm beim Arzt, die Knoten am Hals waren schon sehr stark geschwollen und ich habe direkt Kortison mitbekommen. Heute ist die Schwellung bereits deutlich zurück gegangen.
Dürfte ich dich spätestens am Montag telefonisch kontaktieren?
Danke und einen guten Übergang in das neue Jahr
Hallo Alexander,
vielen Dank für Deine Anfrage. Gerne unterstütze ich Dich bei der Diagnose und der Behandlung, um für dich & Olli die richtige Behandlung und nächsten Schritte zu finden.
Da es für die Behandlung eines Lymphoms leider keine allgemeingültige Lösung gibt und wir dieses Problem individuell betrachten müssen möchte ich Dich bitten, dafür die tierärztliche Beratung zu buchen über https://www.vet-dogs.de/fuer-hundehalter/tieraerztliche-beratung/
Im Anschluss an die Buchung kannst Du ganz bequem ein Formular ausfüllen, welches mir dabei hilft, eure Befunde vor medizinischem/ernährungstechnischem Hintergrund zu betrachten und euch die beste Einschätzung bieten zu können. Im Rahmen der Buchung können wir gerne persönlich per Telefon oder Videoanruf die Diagnose besprechen.
Ich würde mich freuen, euch helfen zu dürfen!
Bis dahin alles Gute,
Anja von Vet-Dogs
Hallo Anja, danke für deine schnelle Rückmeldung. Kann man dich auch in einer Praxis besuchen?
Viele Grüße und ein frohes neues Jahr.
Hallo Liebe Anja,
Ich hätte zu dem Thema auch eine Frage.
Meine Beaglehündin Fee (12 Jahre) hat seit ca. 6 Monaten eine Hautveränderung. Nach vielen Tierärzten wurde eine Biopsie genommen. V.a. cutanes Lymphom. Große Polyferation des Gewebes mit Leukozyten, schwache mitotische Aktivität.
Das Staging hat gezeigt, dass nichts anderes befallen ist. Die immunhistologie hat B und T Zellen gleichermaßen gefunden, in der Klonalität hieß es, dass die T Zellen nur schwach Monoklonal sind, B Zellen Polyklonal.
In der Tierklinik hat man uns zur großzügigen chirurgischen Entfernung geraten, die letzten Donnerstag erfolgte.
Die Ärztin meinte, es sei sehr untypisch. Erstens geht es schon mit der Hautstelle relativ lange, die Blutwerte sind super und das Wachstum der Hautveränderung nur mäßig (Zuwachs von ca. 3-4 cm innerhalb der 6 Monate) vielleicht hätte sie die Stelle ja auch schon bevor wir sie gesehen haben.
Zudem ist sie immernoch voller Lebensfreude und Energie und hat keinerlei Juckreiz an der Stelle.
Das entfernte Gewebe wurde nochmal in die Pathologie geschickt und jetzt rief uns die Chirurgin an, dass Fee umgehend eine Chemo bräuchte und selbst mit Chemo sie noch eine Lebenserwartung von 7-9 Monaten habe.
Das hat mich sehr schockiert und ich verstehe nicht, warum es jetzt so schnell gehen soll? Sie hat das doch schon eine ganze Weile und das Blutbild ist top.
Kann es ein, dass es einfach nur zu viele Leukozyten an der Stelle sind und es gar kein Lymphom ist? Fee hat nunmal keinerlei klinische oder organische Symptome.
Ich möchte jetzt nicht mit einer Chemo mehr kaputt machen, da diese ja Lebertoxisch ist auf Dauer.
Ca. 1-2 Monate vor dem Auftreten der Stelle wurde bei Fee eine Hypothyreose festgestellt unter Tablettengabe wieder in der Norm, kann es damit was zutun haben?
Schonmal vielen Lieben Dank.
LG Emma
Hallo Emma,
möglich wäre es leider schon, auch wenn es eine sehr seltene Erkrankung ist.
Wenn ihr Zweifel habt, wäre die Einholung einer zweiten Meinung (am besten bei einer onkologischen Abteilung) eine Überlegung wert.
Ich drück euch fest die Daumen!
Liebe Grüße
Anja
Guten Tag Frau Doktor, wie ich in Ihrem Blog gelesen habe sind die Heilungschancen bei Lymphdrüsenkrebs als sehr gering einzuschätzen und eine Chemo verlängert nur um eine gewissen das Leben des Hundes? Leider haben wir bei unserer kleinen Bonni 9 Jahre jetzt ebenfalls festgestellt, dass sie unwahrscheinlich viel trinkt (seit 3-4 Wochen) und sich auch der Bauch schon gebläht hat. Wir warten noch auf das genaue Ergeniss! Wie stellt sich der Krankheitsverlauf nach Festellung der Krankheit, oder womit muss man rechnen? Erstickung des Hundes, gibt es Erfahrungen über den Schmerzverlauf? Sie ist eigentlich ganz fit und frist. Hätten sie eventuell eine Rückantwort für mich. Besten Lg Christian Jansa
Hallo Christian,
es tut mir sehr leid, dass ihr solch eine schreckliche Diagnose erhalten habt. Tatsächlich hängt der Krankheitsverlauf stark von der Lymphomart ab. Die allermeisten Hunde zeigen jedoch eine allgemeine starke Schwäche, wollen nicht mehr essen, nicht mehr aufstehen … Sodass sich viele dann dazu entscheiden, ihren Hund gehen zu lassen.
Keine Angst, ihr werdet es spüren, wenn es so weit ist, eure Bonni gehen zu lassen.
Ich wünsche euch hierfür viel Kraft!
Anja
Hallo Anja,
kannst du mir sagen, ob es noch aktuell ist, dass die L-Asparaginase nicht angeboten wird?
Vielen Dank und LG Luca
Hallo Luca,
dass kann ich dir leider nicht sagen. Frag dazu am besten in einer Tierklinik mit onkologischer Abteilung nach.
Liebe Grüße
Anja
Hallo Anja, wir haben ein ukrainisches Rentnerpaar aufgenommen. Die Frau kam mit Brustkrebs. Nun wurde bei dem Hund eine stark vergrösserte Milz und Leber und Lymphdrüsenkrebs festgestellt.
Der kleine ist 12 Jahre alt und superlieb. Was kostet so eine Chemo?
Hallo Tom,
die Kosten für eine Chemotherapie sind komplett unterschiedlich. Es empfiehlt sich mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin darüber zu reden, die öfter solche Behandlungen durchführen. Sie können dir die Kosten sagen.
Alles Gute!
Liebe Anja! Lieben Dank für diesen tollen Artikel!
Unsere Airedale Terrier Hündin (10,5 Jahre) hatte vergangene Woche plötzlich einen geschwollenen Hals und in der Klinik wurde nun der Befund bösartiger Zellen gestellt. Ob lymphom oder aber im Gewebe soll im CT abgeklärt werden. Da sie Herzprobs hat (auch medikamentös behandelt), vorher Ultraschall, ob Narkose machbar.
Ist es Lymphom scheint ja nur eine chemo sinnvoll. Ich hab Sorge, dass es für sie alles zu belastend ist. Ich frage mich: wie würde ein unbehandelter Verlauf aussehen? Nicht nur zeitlich, sondern auch von der Symptomseite her….
Kannst Du dazu etwas sagen?
Seit Tagen ist sie übrigens – völlig unbehandelt – wieder die alte und auch die Schwellung ist weg.
Kannst Du auch in etwa sagen, welche Kosten für eine chemo im Schnitt anfallen?
Ganz lieben Dank & viele Grüße Susanne
Hallo Susanne,
Bezüglich der Belastung deiner Hündin wird dir dein Tierarzt oder deine Tierärztin den Ratschlag geben, ob eine Chemo sinnvoll ist. Die Kosten sind unglaublich variabel, deswegen kann pauschal kein Preis genannt werden. Aber auch hier kann dir die Klinik einen Kostenvoranschlag geben.
Alles Gute!
Hallo Anja
Ich habe einen 7 Jahre alten Terrier Mischling. Da er längere Zeit sein Futter verweigerte und etwas Blut im Kot hatte, gingen wir zum Tierarzt. Das Blutbild war top, jedoch ergab ein Ultraschall das mein Hund ein Lymphom im Darm hat. Der Tierarzt meinte das man das aufgrund der Größe nicht mehr operieren kann. Ich war halt natürlich schwer schockiert, weil mein Hund immer kerngesund war und auch sein Blutbild top war. Der Tierarzt sagte zu mir, dass hier auch keine Chemotherapie mehr in Frage kommt, weil der Krebs schon zu weit gestreut hat. Im besten Fall hat mein Timmi noch 6 Monate zu Leben, aber es ist eher mit weniger zu rechnen. Da mir jetzt so viele meiner Freunde sagen, dass ich mir eine 2 Meinung holen soll, wollte ich mal fragen, wie sinnvoll dass in dieser Situation ist? Weil ich meinem Tier weiteren Stress ersparen will und ich mir denke, dass bei einer zweiten Meinung/Untersuchung vermutlich auch keine andere Diagnose gestellt werden wird.
Hallo Nikolaus,
eine Diagnose kann nur ein Tierarzt oder eine Tierärztin stellen, der deinen Hund gesehen und behandelt hat.
Du kannst natürlich nochmal einen weiteren Tierarzt aufsuchen, der ggf. die Diagnose bestätigt.
Viel Erfolg!
Hallo,
ich habe heute die Diagnose Lypmhdrüsenkrebs bei meiner 8jährigen Boston Terrier Dame Jackie bekommen.
Mir würde gesagt, das bei diesen Werten Jackie die Chemo probieren sollten. Leider hat die Ärztin auch gesagt, dass es aber nicht heißt, das Jackie wieder gesund wird. Und in der Regel der Krebs nach ca. 10 Monaten wieder zuschlägt. Ohne Behandlung hat sie nur noch 2-3 Monate.
Ich stehe zwischen den Stühlen. Ich möchte gern das mein Hund wieder gesund wird und dass sie zu den 10% gehört, das sie krebsfrei wird und wir noch 3-5 Jahre haben. Aber ich will sie nicht quälen. Man weiß ja nicht, ob sie es gut verträgt.
Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheiden soll. Ich möchte nur das beste für Jackie.
Ich habe das Gefühl, das Jackie auch eine Kämpferin ist. Und das sie das schafft, aber verkrafte ich es, dann in 10 Monaten?
Ihr Lymphknoten waren angeschwollen so groß wie Golfbälle. Frisst aber und verhält sich normal. Bei 40 Grad ist sie lieber drin in kühlen.
Vielleicht kann jemand seine Erfahrung mit mir teilen und vielleicht kann man dann besser eine Entscheidung treffen.
Viele liebe Grüße
Liebe Michaela, wie hast du dich denn entschieden? Stecke in einer ähnlichen Situation.
Ich stecke auch in einer ähnliche Situation. Cocker bald 15 Jahre…
Unsere Hündin ist 9 Jahre alt und hat im Juni 22 ihre Diagnose B-Zell Lymphom bekommen. Aufgefallen ist es wegen angeschwollenen Lymphknoten (alle!) und unklarer Durchfälle. Wir haben uns für eine Chemo entschieden. Aber ganz ehrlich? Wir persönlich würden es nicht mehr so machen. Nach der 5. Behandlung (und angepasster Dosierung) ging es ihr so dermaßen schlecht und die Durchfälle waren quasi Standard. Sie hat extrem abgenommen, die weißen Blutkörperchen sind stark gesunken und waren nicht mehr in den Griff zu bekommen, das Fell wurde Licht uvm. Also haben wir eins dafür entschieden abzubrechen. Denn ja klar wir haben dadurch Zeit gewonnen, aber diese Zeit konnten wir nicht mehr genießen. Jeder muss sich selbst entscheiden. Aber ich denke oft entscheidet man sich dafür damit man den Hund nicht gehen lassen muss (was natürlich verständlich ist) ABER für den Hund ist eine Chemo Stress pur. Wir haben jetzt den dritten Monat ohne Chemo (November) und ja wir merken es wird nicht mehr lange gehen (Durchfälle, allgemeine Schlappheit usw.) aber wir konnten die Zeit ohne Chemo viel mehr zusammen genießen. Punkt 1 weil es ihr jetzt mal wieder richtig gut ging. Punkt 2 weil wir nicht mehr ständig in die Tierklinik fahren mussten (das hat sie so sehr gestresst).
Man muss natürlich immer abwägen. Ich weiß nur nicht warum man es einem Hund zumuten muss der schon 9 oder 12 Jahre ist. Ich möchte meinen Hund auch noch nicht verlieren, keine Zeit mit ihr wäre lang genug, aber manchmal muss man sie einfach gehen lassen. Natürlich kann ich nur von unserer Perspektive schreiben, das darf jeder ganz für sich entscheiden!
Hallo Mila,
es tut mir sehr leid, dass eure Hündin die Chemo nicht vertragen hat. Das kann natürlich leider auch immer mal vorkommen. Es gibt Hunde und Rassen (insbesondere mit MDR1 Gendefekt), die stecken die Behandlung nicht gut weg und dann ist das Beenden der Chemo auch zwingend notwendig. Denn wie geschrieben, sollte das Wohlbefinden des Hundes an erster Stelle stehen.
Aber ich würde das eben nicht pauschalisieren. In der Klinik habe ich soooo viele Hunde bei der Chemotherapie begleiten dürfen und tatsächlich haben die allermeisten Hunde es sehr gut vertragen. Und was spricht dagegen, es zu versuchen, wenn der Hund nicht darunter leidet?
Ob man eine Chemo wagen möchte, ist daher eine individuelle Entscheidung.
Ich drück euch fest die Daumen.
Liebe Grüße
Anja
Danke für den tollen Artikel.
Unsere Schäferhündin hat vor 2,5 Wochen ihre erste Chemo bekommen (Schilddrüsen Karzinom – wurde entfernt, aber auffällige Zellen im Lymphknoten).
Nun wurde der Zugang wohl nicht richtig gelegt, und das Gewebe um die Einstichstelle ist nekrotisch. Und das bestimmt knapp 5cm im Umkreis. Ich bin verzweifelt. Sie bekommt nun Antibiotika, plasmatherapie und Verbände. Da die erste Woche Therapie (wo es nur entzündet war) mit antiseptischem Spray und Antibiotika nicht geholfen hat. Kann das so heilen? Soll ich noch, die 5 weiteren geplanten, chemos machen lassen?
Kann meine süße Maus nun ihr Bein verlieren?
Ich bin echt verzweifelt.
Hallo Sina,
ohje, dass klingt wirklich schlimm. Es tut mir sehr leid für deine Hündin. Eine Fernaussage kann ich leider nicht treffen. Aber ich würde dir dringend raten eine Zweitmeinung (am besten in einer Tierkinik mit onkol. Abteilung) einzuholen.
Deine Hündin alles Gute.
Liebe Grüße
Anja
Hallo,
wir möchten einfach mal unsere Erfahrung teilen. Vielleicht hilft es ja jemanden bei seiner Entscheidung weiter. Bei unserer 5-jährigen Tibet-Terrier Hündin Arwen hatten wir im April zwei dicke Lymphknoten im Halsbereich festgestellt. Zwei Tage später hat uns der Tierarzt gesagt, dass er von einem Lymphom ausgeht und hat für uns einen Termin in der Tierklinik in Hofheim gemacht. Dieser war drei Tage später. Dort hat unsere Arwen direkt nach der Untersuchung das Lymphom bestätigt bekommen. Wir hatten uns bereits vorher über die Chemo informiert und haben dann auch direkt beim ersten Besuch in der Tierklinik die erste Chemo bekommen. Wir wollten keine Zeit verlieren. Sie hat ein B-Zell Lymhom, außer den geschwollenen Lymphkonten keine Sympthome. Aber es waren auch noch mehrere Knoten betroffen. Die im Halsbereich waren 3-4 cm. Im Blut konnten keine Krebszellen nachgewiesen werden. Weitere Untersuchungen haben wir jedoch nicht durchführen lassen. Die Lebenserwartung wurde auf 12-15 Monate festgelegt, was jedoch varieren kann. Sie hat das High (also großflächige) also die schlechtere Variante von dem B-Zell.
Die erste Chemo hat sie gut vertragen, allerding nach 2 Tagen hohes Fieber bekommen, Nach Antibiotika und Novalgien war sie aber nach 2 Tagen wieder fit und wir konnten nach 7 Tagen die 2. Chemo als Tablettenform geben. (Das Fieber ansich ist eine gar nicht so falsche Sache, da der Körper ja reagieren soll auf die Chemo (so die Aussage unseres TA)) Auf die Tabletten hat sie mit starker Abgeschlagenheit und Appetilosigkeit reagiert und die weißen Blutkörperchen waren nur noch bei einem Wert von 1,6 (Wert (NEU) auf dem Blutbild). Dies ist im Prinzip ja so gewollt da die weißen Blutkörperchen die mit Krebs befallen sind, bekämpt werden) Nach 3 Tagen hatten diese sich aber wieder erholt und Arwen bekam die 3 Chemo als Spritze, die 4 als Infussion. Dann gab es 2 Wochen Pause und nun haben wir bereits die 5. Chemo als Spritze hinter uns. Bis auf die ersten zwei Chemos geht es ihr sehr gut. Kein Erbrechen, kein Durchfall, keine Infektionen. Sie hat Appetit und spielt wie immer. Sie ist nicht so leistungsfährig und verliert relativ viele Haare (wahrscheinlich weil sie nichthaarend ist) Aber das tut ihr ja nicht weh. Wir haben uns entschieden alle Spritzen und Infussionen in der Tierklinik geben zu lassen, da wir uns da sehr gut aufgehoben fühlen und nicht beim Tierarzt geben zu lassen. Die Kosten in der Tierklinik sind geringer, da diese viele Patienten mit dem Chemomittel behandeln und der Tierarzt Einzeldosen bestellen müsste. Wir haben dem Protokoll zugestimmt was uns die Tierklinik empfolen hat. 4 Intervalle die daraus bestehen: 1. Woche Spritz, 2. Woche Tabletten, 3. Woche Spritze, 4. Woche Infussion und nach 2 Wochen Pause der nächste Intervall. Wir schätzen die Kosten mit den wöchentlichen Blutbildern auf ca. 4000 Euro. Wer sich zu der Chemo nur mit Tabletten entscheidet wird hier auf jeden Fall günstiger liegen. (also uns wurde mitgeteilt, dass es Hundehalter gibt, die diese Variante wählen) Eine höhere Lebenserwartung wird aber mit der Kombi Chemo erreicht.
Wir sind bisher sehr froh, dass wir diesen Weg gewählt haben, weil wir Arwen sonst wahrscheinlich schon nicht mehr bei uns hätten und wir sind dankbar, dass es ihr damit jetzt so gut geht und hoffen das bleibt so. Wir haben allerdings jetzt schon Angst wenn die Zeit kommt wo die Chemo beendet sein wird und wir jeden Tag Angst haben werden, dass der Krebs aufs neue wächst, was ja auf jeden Fall so kommen wird. Die phsychiche Belastung für den Besitzer ist nicht zu unterschätzen, oft mit Sorge ob sie alles gut verträgt. Wir achten ständig auf unsere Maus und richten uns komplett danach, wie es ihr geht. Aber dies tun wir sehr gerne. Ich hoffe unsere Ausführungen sind so alle korrekt. Zumindest haben wir beschrieben, wie wir das alles verstanden haben. Allerdings ist es bei jedem Hund individuell zu beurteilen und jeder sollte sich eine oder auch zwei Meinungen von einem guten Tierarzt oder einer speziallisierte Tierklinik einholen. Nur so kann man letztendlich die richtige Entscheidung für den Hund und sich selbst treffen.
Liebe Grüße Corina
Hallo liebe Corina,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung hier teilst!
Danke dafür und alles Gute für Arwen.
Liebe Grüße
Anja