Zur Zeit erreichen mich immer wieder Fragen zur Staupe. Denn wie die meisten von Euch wissen, kommt es vor allem in NRW seit Anfang des Jahres zu vermehrten Staupe Ausbrüchen bei Füchsen.

Deshalb möchte ich Dir mit diesem Artikel die Angst nehmen und auf Eure Fragen eingehen.

Wie kann ich meinen Hund vor Staupe schützen?

Wenn Dein Hund eine ordnungsgemäße Grundimmunisierung erhalten hat und in regelmäßigen Abständen nachgeimpft wurde, ist Dein Hund optimal gegen Staupe geschützt. Die Auffrischung der Impfung erfolgt in der Regel alle 3 Jahre und richtet sich nach den Herstellerangaben. Insbesondere junge, ältere und chronisch kranke, ungeimpfte Hunde sind besonders gefährdet.

Wie steckt sich mein Hund an?

Füchse gelten als das wichtigste Virusreservoir für Staupe.
Das heißt, ein Teil der Tiere ist infiziert (sie tragen also das Virus in sich), erkranken jedoch selbst nicht an Staupe, scheiden das Virus aber aus. Da viele Füchse vor allem im stadtnahen Bereichen der Nahrungssuche nachgehen, stellt dies ein erhöhtes Ansteckungsrisiko für unsere Hunde dar.

Insbesondere Jagdhunde, die in direkten Kontakt mit Füchsen kommen, haben ein erhöhtes Risiko und sollten unbedingt regelmäßig geimpft werden.

Das Virus wird über alle Körperflüssigkeiten ausgeschieden und ist hochansteckend. Die Ansteckung mit Staupe kann also sowohl per direkten Kontakt erfolgen als auch per Tröpfcheninfektion – das bedeutet über Speichel, Kot, Urin-, Augen und Nasensekret. Auch über das Kotfressen kann das Virus aufgenommen werden. Ebenso ist eine indirekte Übertragung durch Hände, Kleidung oder Gegenstände möglich.
Das bedeutet, dass wenn Du z. B. auch Frettchen hälst, eine Ansteckung denkbar ist.

Welche Anzeichen zeigt ein Hund der an Staupe erkrankt ist?

Die häufigsten Symptome sind:

  • Fieber
  • Schwäche und Schläfrigkeit
  • weitere Symptome je nach Verlaufsform

Die weiteren gezeigten Symptome sind abhängig von der Verlaufsform. Man unterscheidet insgesamt vier:

  • Magen-Darm-Form: Erbrechen, Durchfall, Fressunlust
  • Atemwegs-Form: Atemnot, eitriger Nasenausfluss, Husten
  • Gehirn und Nerven-Form: epileptische Anfälle und Lähmungserscheinungen
  • Haut-Form (Selten): Verhornung von Nase und Zehenballen (auch Hard Pad Disease genannt). Sie hat leider auch die schlechteste Prognose, da diese From häufig zusammen mit der Gehirn und Nervenform einher geht.

Die Symptome können nacheinander, einzeln oder zusammen auftreten.

Die Infektion verläuft unterschiedlich schwer und hängt mit dem Immunstatus des Hundes zusammen. Besonders anfällig sind Welpen, ältere oder geschwächte Hunde.
Die Sterberate ist leider sehr hoch.
Allgemein gilt: Je schneller mit der Behandlung begonnen wird, desto besser ist die Prognose.

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?

In der Regel hat man als Tierarzt anhand der Symptome und des Vorberichtes schon eine Verdachtsdiagnose, die mittels eines Abstichs der Schleimhäute untersucht wird. Im Labor lässt sich dann in diesen Abstichen das Virus nachweisen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Ja nach Verlaufsform, muss der Hund in der Tierklinik stationär behandelt werden. Da es keine ursächliche Behandlung der Staupe gibt, wird eine symptomatische Behandlung mit Infusionen, Antibiotikum um Sekundärinfektionen zu vermeiden etc. eingeleitet.

Stecken sich nur Hunde mit Staupe an?

Das Staupevirus (canine distemoper virus = CDV) gehört zur Familie der Paramyxoviridae und ist eng mit dem Maservirus des Menschen verwandt.
Neben Füchsen sind vor allem Hunde, aber auch andere Fleischfresser wie Mader, Waschbären, Frettchen, Wiesel oder Wölfe für den Erreger empfänglich.

Kann der Mensch sich anstecken?

Nein, für den Menschen ist das Virus ungefährlich.

Kann meine Katze sich anstecken?

Nein, für Katzen ist das Staupevirus ungefährlich. Deine Katze erkrankt somit nicht an Staupe.

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Wie gehe ich mit einem kranken Wildtier um?

Wie immer gilt: Wer einen kranken oder toten Fuchs findet, sollte den Revierinhaber oder die örtlichen Jäger verständigen. Außerdem sollte man weder kranke noch tote Wildtiere anfassen.
Auch sollte Dein Hund nicht an einem kranken oder verendeten Wildtier schnüffeln.
Ein Wildtier, dass an Staupe erkrankt ist, verhält sich zumeist schläfrig und orientierungslos oder aggressiv.

Auf Grund der aktuellen Fälle: Was soll ich als Hundehalter beachten?

Schnapp Dir als erstes den Impfpass Deines Hundes und überprüfe die aktuellen Impfungen. In Deinem Impfpass sollte das Kürzel „SStaupe beim Hund “ für Staupe auftauchen. Meistens wird es als Kombiimpfung geimpft, dann steht „SHPPI“ in Deinem Impfpass.
Ist die Impfung innerhalb der Dreijahres Frist erfolgt: Alles super. Dann musst Du Dir keine Sorgen machen.
Ist die Impfung länger als drei Jahre her, empfehle ich Dir Deinen Hund nachimpfen zu lassen.

In meinem Artikel zum Thema „Impfen beim Hund“, gehe ich auf alle gängigen Impfungen beim Hund genauer ein.

Falls Du neben Deinem Hund auch ein Frettchen hast, solltest Du auch den Impfstatus Deines Frettchen kontrollieren!

 

Mein Tipp

Mach Dir keine übermäßigen Sorgen. Auch in den letzten Jahren gab es immer wieder Fälle von Staupe bei Wildtieren. Das ist nichts ungewöhnliches und man hat momentan eher den Eindruck als würden die Medien das Thema insgesamt „aufbauschen“.
Schutz ist wichtig. Aber genauso wichtig ist: Genieß weiterhin die Spaziergänge mit Deinem Hund und macht Euch einen schönen Frühling.

Apropos: Wusstest Du schon, dass ich jeden Donnerstag auf Instagram Fragen rund um die Gesundheit, Ernährung, Krankheiten beantworte? Nutze Deine Chance kostenlos Deine Frage an einen Tierarzt zu stellen. Ich freu mich von Dir zu lesen.


Du interssierst Dich für Gesundheitsthemen rund um den Hund? Meine Empfehlungen für Dich:

  • Erfahre alles wichtige über die Impfungen beim Hund. In meinen ersten Artikel erhälst Du alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Impfungen und im zweiten Teil gehe ich vermehrt auf die Kritik ein. Erfahre nun, in welchen Abständen Du Deinen Hund idealerweise impfen lassen solltest.
  • Frühjar bedeutet auch Zeckenzeit – In meinen Artikel stelle ich Dir alle gängigen Methoden zur Zeckenabwehr vor.
  • Hast Du schon mal eine Frühjahrkur mit Deinem Hund gemacht? Nein? Warum Du das unbedingt ändern solltest, erfährst Du hier.